Blockchain Auszahlung: Gebühren echt, oder ein Betrug?
Nein, „die Blockchain“ verlangt für die Auszahlung keine Gebühren. Denn „die Blockchain“ zahlt auch gar nicht aus!
Womöglich sind Sie an Kryptobetrüger geraten, die Sie über das Ohr hauen wollen. Verwechseln Sie „die Blockchain“ als Technologie nicht mit einer Kryptobörse, die sehr wohl eine Auszahlung ermöglichen kann – wobei die dortigen Gebühren verschwindend gering sind.
In meiner Anwaltskanzlei häufen sich die Fälle, in denen Menschen hohe Geldsummen verlieren, weil sie für eine angebliche Auszahlung gewisse Gebühren an dubiose Personen entrichten – angeblich für die Blockchain.
Wie schaffen es die Finanzbetrüger, Sie zur Zahlung von Gebühren zu bewegen?
Die Abzocker tarnen sich als seriöse Institutionen wie:
- die BaFin in Deutschland,
- die FMA in Österreich,
- die FINMA in der Schweiz,
- sowie die FCA in Großbritannien,
- und die SEC in den USA.
Manche Krypto-Scammer sind sogar so dreist, sich als:
- Beamte von Staatsanwaltschaften,
- Polizeidienststellen,
- Kriminalämtern,
- oder als FBI-Agenten
auszugeben, wobei die Kryptobetrüger beeindruckend authentisch wirkende Behördensiegel verwenden. Wir sprechen nicht von „verpixelten Fälschungen“, sondern hochprofessionellen Urkundenfälschungen.
Einige Ganoven behaupten sogar, sie seien Teil des Finanzamtes, des Zolls, der Geldwäscheaufsicht oder sie vertreten das Europäische Amt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität. Zusätzlich zu diesen Täuschungen kapern die Betrüger die Identitäten etablierter Banken, vertrauenswürdiger Kryptobörsen und bekannter Walletanbieter, indem sie ohne jegliche Skrupel die echten Marken und Logos dieser Unternehmen für ihre finsteren Zwecke missbrauchen.
Blockchain Auszahlung und ominöse Gebühren: Geld weg!
Die Alarmglocken sollten insbesondere läuten, wenn Sie dubiose Mitteilungen erhalten, die behaupten, von der „Blockchain“ zu kommen und Gebühren für die Freisetzung Ihres Vermögens verlangen. Ebenso sollten Sie skeptisch werden, wenn sich jemand als „Bitcoin Support“ oder „Krypto Kundendienst“ ausgibt, um angeblich eine Transaktion zu prüfen. Solche Kontaktaufnahmen sind fast garantiert betrügerischer Natur.
Ein weiteres gefährliches Zeichen ist es, wenn man Ihnen unterstellt, in Geldwäsche verwickelt zu sein und Sie dazu auffordert, eine bestimmte Summe auf der Blockchain zu „befreien“, um einem Strafverfahren zu entgehen. Auch die Behauptung, Ihr Wallet sei blockiert und könne nur durch eine sofortige Gebührenzahlung „gesichert“ werden, ist reiner Betrug.
Wir können in diesen Fällen jedoch wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen. Wenn es noch nicht zum Schaden gekommen ist, dann Glückwunsch! Brechen Sie den Kontakt mit den potenziellen Tätern ab.
Falls Sie jedoch einen Schaden erlitten haben, brauchen Sie jetzt einen spezialisierten Rechtsanwalt für Kryptobetrugsfälle. Achten Sie bei der Auswahl Ihres Anwalts darauf, dass dieser nicht nur rechtlich für Sie tätig wird, sondern auch eine Blockchain-Analyse für Sie durchführt.
Sofortmaßnahmen, wenn Sie Opfer einer Blockchain Betrugsmasche geworden sind:
- Transaktionsdaten sichern: Sichern Sie alle Blockchain-Transaktionen. Mithilfe von Krypto-Forensik können Zahlungsflüsse der Betrüger verfolgt werden. Dazu benötigen wir alle Walletadressen von Ihnen und den Betrügern.
- Kommunikation archivieren: Machen Sie Screenshots von Chatnachrichten und E-Mails mit den Betrügern. Diese können Ermittlungsbehörden helfen, die Identität der Täter zu ermitteln.
- Websites und Telefonnummern speichern: Notieren Sie alle Websites und Rufnummern, die Sie im Zusammenhang mit dem Betrug genutzt haben. Diese Informationen sind für die Strafverfolgung wichtig.
- Kostenfreie Ersteinschätzung vom Anwalt nutzen: Erkundigen Sie sich bei einem Anwalt über Ihre Möglichkeiten, das verlorene Geld zurückzuerhalten. Viele Anwälte bieten eine kostenlose Ersteinschätzung an – so auch meine Kanzlei.
Wie die Täter Ihnen die Gebühr für die angebliche Blockchain Auszahlung „schmackhaft“ machen:
In der Welt der Blockchain gibt es neben Bitcoin und Kryptowährungen zahlreiche, weitere Entwicklungen. Beispielsweise ermöglicht die Digitalisierung physischer Vermögenswerte wie Immobilien, Edelmetalle und Kunst durch ihre sogenannte Tokenisierung auf der Blockchain eine erhöhte Transparenz und Effizienzsteigerung – hier könnte man Ihnen dubiose Gebühren in Rechnung stellen, ohne dass es je zur Auszahlung käme.
Ein anderes Beispiel ist die Kombination aus sozialen Medien und Finanzen, bekannt als SocialFi und Dezentrale Soziale Medien (DeSoc). Diese Plattformen ermöglichen es Inhalteerstellern, ihre Werke direkt zu monetarisieren. Die Blockchain dient diesbezüglich als „time stamping service“, doch Betrüger nutzen diese Umstände, um Ihnen etwas vorzumachen.
Die Welt der Non-Fungible Tokens (NFTs), die digitale Güter wie Kunstwerke oder Musikstücke repräsentieren, hat bereits viele Menschen angelockt, von denen einige durch betrügerische Handlungen finanziell geschädigt wurden. Auch die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Blockchain eröffnet neue Möglichkeiten, zieht jedoch Betrüger an, die den Begriff KI missbrauchen.
Weitere Betrugsfälle mit Blockchain und Fake-Auszahlungen oder gefälschten Gebühren:
Bei den sogenannten Dezentralen Finanzen (DeFi) wird der traditionelle Finanzsektor revolutioniert, indem sie Dienstleistungen anbieten, die herkömmliche Zwischenhändler umgehen und den direkten Zugang zu Krediten und Handelsplattformen auf der Blockchain ermöglichen. Unseriöse DeFi-Websites oder DeFi-Apps werden versuchen, Sie zur Gebührenzahlung auf der Blockchain zu bewegen, ohne dass Sie je etwas „zurückbekommen“ würden. Siehe: Krypto Betrugsfälle.
Beim Staking, auch als Liquid Staking bekannt, werden Kryptowährungen in einem digitalen Wallet aufbewahrt, um das Netzwerk zu stärken und zugleich passive Einnahmen zu generieren. Dies soll zwar ein stabiles Einkommen schaffen, doch im Fall von Betrugsangeboten kann es zu erheblichen finanziellen Einbußen kommen. Eine Gebühr wird für normales Staking entweder gar nicht, oder nur minimal erhoben.
Zudem gibt es das Liquidity Mining, bei dem Liquidität in DeFi-Protokolle eingebracht wird, um im Austausch Belohnungen zu erhalten. Viele meiner Mandantinnen und Mandanten haben sich von der Möglichkeit zusätzlicher Einnahmen verleiten lassen, nur um festzustellen, dass sie Opfer von Betrugsstrategien wurden, die hohe Auszahlungen der Gewinne für sehr geringe Gebühren versprachen.
Klare Ansage für Sie:
- Nein, von der Blockchain werden keine Gebühren für eine Auszahlung verlangt.
- Nein, es gibt kein wundersames Guthaben auf der Blockchain für Sie.
- Nein, Ihr Wallet wurde nicht von einer Behörde „eingefroren“ und könne nur durch eine Gebühr wieder freigegeben werden.
- Nein, der „Kundensupport von Bitcoin“ verlangt keine Anzahlung, Provision, Kaution, Sicherheitszahlung, keinen Liquiditätsnachweis und auch keine „Spiegeltransaktion“.
- All das sind Betrugsversuche, um Sie über den Tisch zu ziehen.
- Fragen Sie im Zweifel einen erfahrenen Rechtsanwalt im Rahmen einer kostenfreien Ersteinschätzung. Danach wissen Sie Bescheid, wie es wirklich um Ihre Situation bestellt ist.
Weiterführende Informationen – alles Betrug!
- Veröffentlicht: 16.07.2024
- Letzte Änderung: 16.07.2024