Job Scamming: Sollten Betroffene sofort zur Polizei 2025?
Wenn Sie durch Job Scamming abgezockt wurden und gleich zur Polizei rennen, könnten Sie Ihr eigenes Problem noch vergrößern. Wieso sage ich das?
Normalerweise ist der Gedanke, eine Betrugsmasche anzuzeigen, richtig und nachvollziehbar. Doch bei betrügerischen Onlinejobs fädeln die Finanzbetrüger es so ein, dass die Betrugsopfer selbst strafbare Handlungen begehen.
Daher ist der Gang zur Polizei bei einer Betrugsmasche mit gefälschten Onlinejobs mit Vorsicht zu genießen. Nutzen Sie meine kostenfreie Ersteinschätzung über das Kontaktformular, um meine anwaltliche Rückmeldung völlig unverbindlich einzuholen.
Was passieren kann, wenn Sie wegen Job Scamming zur Polizei gehen:
- Stellen Sie sich vor, dass Sie durch einen gefälschten Nebenjob im Internet über das Ohr gehauen wurden. Jetzt sitzen Sie auf einem saftigen Finanzverlust und möchten die Täterinnen und Täter anzeigen und melden.
- Doch die Polizei ermittelt plötzlich auch gegen Sie! Obwohl Sie das Betrugsopfer sind. Ja, richtig gelesen – Sie selbst könnten unter Tatverdacht geraten!
- Warum macht die Dienststelle oder die Staatsanwaltschaft das, anstatt Ihnen zu helfen? Weil die Ermittlungsbehörden bei diesen Betrugsfällen „in alle Richtungen“ nachforschen müssen.
- Die Polizei hat keine Wahl, als sich genau anzuschauen, wer welche Banküberweisungen oder Kryptozahlungen geleistet hat. Und das sind vermutlich Sie, als Betrugsopfer gewesen!
Beispielfall von Betrug mit Onlinejob aus meiner Kanzlei:
Eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern teilte mir ihre erschütternde Erfahrung mit einer Betrugsmasche durch Onlinejobs mit, die sie in eine verzweifelte Lage gebracht hat. Auf der Suche nach einem Home-Office-Job stieß sie auf eine seriös wirkende Anzeige für einen Minijob als Datenerfasser.
Nach ihrer Bewerbung folgte schnell ein Telefonat und der Erhalt eines Arbeitsvertrags, der sogar ihrer Beraterin vom Arbeitsamt vorgelegt wurde. Alles schien vertrauenswürdig (siehe: Fake Nebenjobs).
Die vermeintliche Firma erklärte, dass sie mit einem bekannten Vergleichsportal zusammenarbeite, und forderte sie auf, sich über ein Identifizierungsverfahren bei der Post als Mitarbeiterin zu verifizieren. Ohne den Vorgang zu hinterfragen oder das Job Scamming zu erkennen, führte sie die Verifizierung durch, da sie schon länger nicht mehr im Arbeitsleben stand und die technischen Prozesse heutzutage als selbstverständlich annahm.
Wie es beim Job Scamming weiterging – später bei Polizei anzeigen?
In der darauffolgenden Woche begann die Einarbeitung. Über einen Chat auf der Internetseite des Unternehmens erhielt sie von einem Ansprechpartner Anweisungen und Aufträge. Jedes Mal wurden ihr PDF-Dokumente mit detaillierten Informationen und Anleitungen zur Verfügung gestellt.
Sie sollte Verifizierungsvorgänge prüfen und bewerten. Obwohl sie ein ungutes Gefühl hatte, wurde ihr immer wieder versichert, dass es sich nur um Demo-Konten handelte und keine realen Auswirkungen bestünden. Daher führte sie die Arbeiten wie angewiesen aus.
Später erhielt sie plötzlich Briefe von Banken, in denen von eröffneten Konten die Rede war. Erst in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie möglicherweise Opfer einer perfiden betrügerischen Nebenjob-Masche geworden war.
Wie kann ich verhindern, dass gegen mich ermittelt wird – obwohl ich doch abgezockt wurde?
Sie stellen am besten nicht selbst eine Strafanzeige, sondern überlassen das Ihrem Rechtsanwalt. Denn Ihr Anwalt wird alles für Sie melden – und vorab für Sie durchprüfen, ob Sie in strafbare Handlungen verstrickt worden sind.
Wenn das nicht der Fall ist, kann Ihr Rechtsbeistand die Angelegenheit für Sie offiziell bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft melden – und zwar so, dass vernünftig ermittelt wird.
Wenn Sie allerdings in strafbare Handlungen verwickelt wurde – unbewusst, oder bewusst – braucht es weitere juristische Gedanken. Mindestens sollte Ihr Rechtsanwalt klarmachen, dass Sie das Opfer vom Job Scamming sind – und nur aus Versehen die Transaktionen vornahmen (siehe: Betrugsmasche Jobangebot).
Geldwäscheverdacht von Polizei bei Job Scamming Opfern:
Aus meinen Erfahrungen heraus kann ich Ihnen sagen, dass die Polizei oder die Staatsanwaltschaft insbesondere beim Geldwäscheverdacht hellhörig wird. Und für diesen Verdacht reicht es bereits aus, dass Ihr Bankkonto oder Ihr Wallet für Kryptowährungen wie Bitcoin involviert war.
Die Strafverfolgungsbehörden ermitteln also gegen die „echten Täter“ hinter der betrügerischen Stellenanzeige – aber auch gegen jede Person, die für diese dubiosen Leute Zahlungen vorgenommen hat oder dies diesbezüglich gemeldet hat!
Jetzt erkennen Sie langsam das Problem, oder? Sie wurden zwar durch Job Scamming getäuscht und über den Tisch gezogen, haben sich aber womöglich selbst strafbar gemacht.
Sollten Sie den fake Nebenjob einfach vergessen und sich bei niemandem melden?
So einfach wird das nicht. Je nachdem, wie viel Geld Sie durch den fake Nebenjob im Internet verloren haben, brauchen Sie zivilrechtliche und strafrechtliche Maßnahmen gegen die Täterinnen und Täter.
Sonst kommt Ihr Geld oder Ihr Kryptoguthaben niemals zu Ihnen zurück. Sie müssen also rechtlich aktiv werden, um Ihren finanziellen Schaden möglichst zu bereinigen.
Dabei führt kein Weg an dem Anzeigen bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft herum. Gleichzeitig sollten Sie aber sicherstellen, dass nicht Sie am Ende für das haften, was die Job Scammer Ihnen angetan haben!
Denken Sie auch an die weiteren Konsequenzen durch Job Scamming:
Leider sind die Betrugsmaschen mit den fake Onlinejobs im Internet nicht nur hinsichtlich der Polizei ein Problem. Auch ist nicht nur das „Geld weg“, sondern es droht weiteres Unheil.
Die Akteure hinter dem Job Scamming haben von Ihnen vermutlich eine Menge personenbezogener Daten eingeheimst. Beispielsweise die Kopie Ihres Personalausweises, Ihre IBAN und Ihren gesamten Lebenslauf.
In diesen Betrugsfällen schließt sich an die betrügerischen Nebenjobs oftmals ein Identitätsdiebstahl und Datenmissbrauch an. In Ihrem Namen könnten Bankkonten eröffnet, Kredite aufgenommen und Waren bestellt werde.
Doch wir können diese Risiken gemeinsam minimieren (siehe: Anlagebetrug Anwalt) – nutzen Sie das Kontaktformular, um sich für meine kostenfreie Ersteinschätzung zu melden.
- Veröffentlicht: 13.01.2025
- Letzte Änderung: 13.01.2025